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Akne

Meistens sind Jugendliche von der gewöhnlichen Akne (Akne vulgaris) betroffen. Bei Männern und Jungen tritt sie in der Regel häufiger und ausgeprägter auf als bei Frauen und Mädchen, weil die Talgproduktion der Haut durch männliche Sexualhormone stimuliert wird. Akne zeigt sich vorwiegend im Gesicht, auf den Schultern und im Brustbereich, kann aber auch am Rücken, unter den Achseln sowie in der Genital-, Gesäß- und Leistenregion auftreten.

In der Pubertät vergrößern sich unter dem Einfluss der männlichen Sexualhormone (Androgene) die am Haarbalg gelegenen Talgdrüsen. Sie produzieren dann mehr Talg. Normalerweise dringt der Talg über den Haarbalg nach außen an die Oberfläche der Haut. Da bei Akne aber vermehrt Hornmaterialien gebildet werden, verstopfen diese die Ausführungsgänge der Talgdrüsen. Es entsteht ein geschlossener Mitesser. Durch Druck entleert sich der weißliche Talg fadenförmig. Aus den geschlossenen Mitessern können offene Mitesser entstehen. Sie haben einen charakteristischen schwarzen Punkt in der Mitte, der aus Melanin besteht. Aus offenen Mitessern fließt der Talg ungehindert ab.

In den Talgdrüsen können sich Bakterien vermehren, die Enzyme besitzen und den Talg zersetzen. Durch diese Zersetzungs- und Spaltprodukte kann es zu Entzündungsreaktionen kommen. Es bilden sich Pickel, Pusteln und Knötchen auf der Haut. Außerdem stimulieren die Bakterien die Bildung neuer Mitesser.

Die Akne verläuft meistens harmlos und bis zum dritten Lebensjahrzehnt klingt sie meist wieder ab. Schwere Folgen kann jedoch das Ausdrücken der Pickel und Pustel haben. Betroffene Stellen können sich entzünden, sich großflächig ausbreiten und im schlimmsten Fall später zu Narben führen.

Achtung: Pickel im Gesichtsbereich oberhalb der Oberlippe sollte man auf gar keinen Fall selbst ausdrücken! Da hier Gefäßverbindungen in den Gehirnbereich bestehen, kann es zur Verschleppung von Keimen ins Gehirn und zum Verschluss bestimmter Hirngefäße kommen.

Oftmals treten bei schweren Verläufen gerade bei Jugendlichen auch starke seelische Belastungen auf. Empfehlenswert ist es daher, bei einer schweren Ausprägung der Akne, auch wegen der psychosozialen Folgen, einen Hautarzt hinzuzuziehen.

Neben den hormonellen Gegebenheiten gibt es weitere Ursachen für Akne:

  • genetisch bedingte Verhornungsstörung der Talgdrüsen
  • bestimmte Fette und Öle in Pflege- und Kosmetikprodukten
  • bestimmte Medikamente
  • mechanische Reize (z. B. zu enge Kleidung)

Weitere Formen der Akne

Acne comedonica: Charakteristisch ist das Auftreten offener und geschlossener Mitesser, die meist nicht entzündet sind. Es gibt deutlich mehr geschlossene Mitesser. Die Mitesser finden sich hauptsächlich im Gesicht, dort besonders im Nasen-, Kinn- und Stirnbereich.

Acne papulopustulosa: Aus ausgedrückten oder geplatzten Mitessern bilden sich mit Eiter gefüllte Pusteln und Papeln. Im weiteren Verlauf kann es zu kleinen Narbenbildungen kommen. Betroffen sind hauptsächlich das Gesicht, Brust, Rücken und Oberarme.

Acne conglobata: Schwere Form der Akne, die häufig Männer betrifft. Es bilden sich ein bis zwei Zentimeter große, hochentzündliche Knoten, die im weiteren Verlauf verschmelzen oder sich als Abszess abkapseln. Meist entstehen nach dem Abheilen charakteristische Akne-Narben.  

Therapie

In schweren Fällen sollte die Akne immer vom Hautarzt behandelt werden. Auf keinen Fall sollte man wegen möglicher Entzündungen und daraus resultierender Narbenbildungen Mitesser selbst ausdrücken. Hier kann der Besuch in einem professionellen Kosmetikstudio mit speziell ausgebildeten Mitarbeitern hilfreich sein.

  • Hautpflege: Es empfiehlt sich, pH-neutrale und parfümfreie Seifen oder Waschlotionen zu verwenden. Häufiges Waschen mit aggressiven Substanzen sollte vermieden werden. Fettige oder ölige Cremes verstopfen die Poren, deshalb nach dem Waschen Feuchtigkeitscremes auf Wasserbasis benutzen. Make-Up und Sonnenschutzmittel sollten ebenfalls fettfrei sein.
  • Sonnenbäder: sind nicht zu empfehlen, da sie sogar zu einer verstärkten Bildung von Mitessern, Pickeln und Pusteln führen können.
  • Medikamente: entscheidet der Hautarzt nach Schwergrad der Erkrankung
  • äußerliche Therapie: Cremes, Gelen und verschiedene Lösungen vermindern Entzündungen und Ausbreitung der Akne (Antibiotika, Pille bei Frauen, Vitamin-A-Säure-Präparate, ...)
  • systemische Therapie (mit Tabletten): bei schweren Akneformen (Antibiotika, Hormonpräparate, Vitamin-A-Säure-Präparate, ...)
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