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Plattenepithelkarzinom

Das Plattenepithelkarzinom (Spinaliom, Stachelkrebs) tritt bevorzugt bei Menschen mit Hauttyp 1 und 2 auf und kommt 2-5 Mal häufiger bei Männern als bei Frauen vor. Der Tumor entsteht in der Epidermis (Oberhaut) und geht nach Wochen bis Jahren des Wachstums in der Haut in eine zerstörende Form über. Er kann über das Lymphsystem, seltener über das Blutgefäßsystem, Metastasen streuen und zum Tode führen.

Das Plattenepithelkarzinom entsteht ganz überwiegend auf Hautregionen, die zu oft einer intensiven UV-Bestrahlung ausgesetzt wurden. Weitere Ursachen sind beispielsweise humane Papilloma-Viren, Röntgenstrahlen, Arsen, Teer, Mineralöle und Immunsuppression, sowie chronisch-entzündliche und degenerative Hautveränderungen.

Neben den Plattenepithelkarzinomen der Haut, die ausschließlich auf den Sonnenterrassen (Nase, Stirn, Schläfen, Unterlippe, Handrücken, Ohrspitzen, Nacken, Glatze) auftreten, gibt es noch folgende Formen:

  • Lippenkarzinome
  • Peniskarzinome
  • Vulvakarzinome
  • Karzinome der Perianalregion
  • Zungenkarzinome

Aussehen:

Zunächst bildet sich eine Vorstufe (Präkanzerose). Diese solare Keratose ist eine relativ scharf begrenzte Rötung, die kommen und gehen kann. An der Oberfläche fühlt sie sich wie feines Sandpapier an. Da die solare Keratose entarten kann, sollte man sie behandeln. Wird sie nicht behandelt, entsteht nach unterschiedlich langer Zeit ein Spinaliom. Dieses neigt, wenn es mehr als einen Zentimeter Durchmesser hat, zur Metastasenbildung.

Auf der Vorstufe entwickelt sich im Laufe der Zeit eine fest haftende Hornkruste. Diese wächst ständig weiter und entwickelt sich zu einem soliden Tumor.

Diagnose:

Wie beim Basaliom wird auch hier eine Gewebsprobe (Biopsie) entnommen und histologisch untersucht. Ist der Tumor 2 mm dick (oder mehr), werden zusätzlich die Lymphknoten mit Ultraschall untersucht, um einen möglichen Krebsbefall auszuschließen. Bei ausgedehntem Befall und Wachstum in die Tiefe, sowie bei dem Verdacht auf Metastasierung, kommen weitere bildgebende Untersuchungsverfahren zum Einsatz.

Therapie:

Die solare Keratose kann mit

  • Kältechirurgie: betroffene Hautstelle wird wenige Sekunden mit flüssigem Stickstoff von etwa -196 Grad Celsius behandelt. Die Präkanzerose verschwindet nach rund 14 Tagen.
  • Photodynamische Therapie (PDT): betroffene Hautstellen werden mit speziellem Wirkstoff behandelt und dann mit sehr langwelligem Licht behandelt
  • lokale Chemotherapie
  • lokale Immuntherapie

Liegt ein bösartiges Plattenepithelkarzinom vor, ist eine operative Entfernung des Tumors die erste Wahl. Bei zusätzlicher Metastasierung müssen auch die zugehörigen Lymphknoten entfernt werden. Bei Fernmetastasen oder inoperablem Tumor wird eine Chemotherapie eingesetzt.

Prognose:

Bei ca. 50 Prozent der betroffenen Patienten kommt es innerhalb der ersten fünf Jahre zu Bildung eines Rezidivs. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen sind deshalb von großer Wichtigkeit.


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